Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

15.10.2015

Gefahrene km: 61                            Fahrtzeit: 1:37 Std.

morgens: Toledo                              abends: Aranjuez

Um 08:15 Uhr sind wir auf den Beinen. Trotz niedriger Temperatur (7°) scheint die Sonne und der Himmel ist strahlendblau. Heute lassen wir es ruhig angehen. Unser Ziel ist Aranjuez, das etwa 45 km von Toledo entfernt liegt. Bei uns werden es immer ein paar mehr Kilometer, weil durch fehlerhafte Navigation kleine Umwege in Kauf genommen werden müssen. Als Zwischenziel haben wir Lidl in Toledo eingegeben. Weil der Parkplatz überfüllt ist, fahren wir weiter nach Aranjuez. Dort machen wir es anders: Wir suchen zuerst den Discounter, kaufen ein und fahren dann zum CP. Beeindruckend war, dass es einen Schlachter und einen Fischstand mit einer riesigen Auswahl in dem Supermarkt gab. Jutta kauft 2 Kasselerstücke für 2 € und der Verkäufer ist stolz, dass er uns sagen kann, dass es deutsches Essen ist. Um 13:20 Uhr erreichen wir den Campingplatz.

 

Nachdem wir uns eingerichtet haben fahren wir mit unseren Fahrrädern nach Aranjuez. Das sind nur 3 km. Vor dem Garten des Königspalastes müssen wir unsere Fahrräder anschließen. Man darf da nicht einfach so durch den Park fahren. Passanten machen uns höflich darauf aufmerksam. In einer Cafeteria trinken Jutta und ich Kaffee und einen Brandy. In dieser Cafeteria habe ich vor 24 Jahren mit Fiete Büßen (ehemaliger Leiter der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Malente), Thorsten Geißler (damals Landtagsabgeordneter der CDU in Schleswig-Holstein) und Harald Ringstorff (damals Fraktionsvorsitzender der SPD und späterer Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern) ebenfalls Brandy getrunken. So wie damals kannte auch der heutige Kellner keinen Eichstrich. Ich will nicht verhehlen, dass bei mir in der Erinnerung an diese Reise von 1991, die durch Karl-Heinz Harbeck († 1.10.2011) von der Landeszentrale für Politische Bildung veranstaltet wurde und uns nach Madrid und Barcelona führte, ein paar Tränen kullerten. Ich weiß noch, wie wir auf der Rückfahrt nach Madrid im Bus Thorsten Geißler immer wieder aufgefordert haben, „Aranjuez“ zu singen (das Stück heißt Concierto de Aranjuez und ist ein Solokonzert für Gitarre und Orchester und stammt von Joaquin Rodrigo).Besonders populär ist der 2. Satz (Adagio) in h-Moll. Aranjuez war seit dem 16. Jh. eines der Sommersitze der königlichen Familie. Der berühmte Beginn des Don Karlos von Friedrich Schiller „Die schönen Tage in Aranjuez sind nun zu Ende“ spielt darauf an.


Die Fahrräder gehören nicht in den Garten!


 


Erinnerungen an vergangene Zeiten