16.03.03

Heute ist es merklich kühler als in den Tagen zuvor. Dennoch machen wir uns auf, um weitere Teile Sevillas zu erkunden.
Unser Weg führt uns zunächst zur Casa de Pilatos. Dabei handelt es sich um einen prachtvollen Palast, der sich im Besitz der Herzöge von Medinaceli befindet. Er gibt einen Einblick in den Lebensstil der andalusischen Aristokratie, die sich vorzugsweise Stadtpaläste in Sevilla bauen ließ. Der Bau wurde 1492 begonnen und Mitte des 16. Jh. beendet, nachdem sein Eigentümer Don Fadrique von einer Pilgerfahrt aus dem Heiligen Land zurückgekehrt war. Daher rührt auch der Volksglaube, das Haus sei dem Palast des Pontius Pilatus in Jerusalem nachgebildet. Es gibt zwar Anklänge an die Antike, aber innen befindet sich ein sehr schöner Renaissancehof mit zweigeschossigen Arkaden. Die Rundbögen scheinen über den Marmorsäulen zu schweben.
Wieder tauchen wir ein in den Barrio de Santa Cruz. Die nächste Station ist die Plaza de España, die 1929 anlässlich der Ibero-Amerikanischen Ausstellung errichtet wurde. Es handelt sich um einen wunderschönen, halbrunden Platz, der von einem Wassergraben mit mehreren Brücken durchzogen ist. Um den Platz zieht sich in weitem Bogen der Palacio de España, ein Gebäude, das so eine Art historisches Museum der 50 spanischen Provinzen ist. Jede Provinz ist mit einem bedeutenden Ereignis ihrer Geschichte auf hübsch bemalten Keramikfliesen verewigt. Leider waren viele der Provinzen „eingerüstet“, weil die Fliesen restauriert werden. Durch den schönen Maria-Luisa-Park mit seinen Gummibaumriesen, Springbrunnen und Teichen wandern wir weiter.
Unser nächstes Ziel ist das andere Ufer des Guadalquivir. Nach unserem Reiseführer, der allerdings auch schon etwas älter ist, sollen wir dort auf der Calle Betis eine Tapas-Bar neben der anderen finden. Wir werden allerdings bitter enttäuscht, denn die Calle Betis erweist sich als aufgerissene Baustelle. Viele der Restaurants sind geschlossen. Mit dem Taxi geht es ins Hotel zurück.