Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

08.11.2016

Heute fahren wir mit unserem Mietwagen an die südwestlichste Spitze Portugals. Hier ist das europäische Festland zu Ende und auf der anderen Seite des Atlantiks liegt Amerika. Bevor wir allerdings das Kap besuchen, wollen wir uns eine andere Sehenswürdigkeit anschauen. Wir fahren nach Lagos. Dort befindet sich außerhalb der Stadt die Ponta da Piedade, die Spitze einer steilen Landzunge, die in den Atlantik reicht. Sie gilt als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Portugals und als die schönste Felsformation der Algarve. Von oben kann man in der Nähe eines Leuchtturms auf die Höhlen und Grotten der Felswände hinabschauen. Hier hat sich eine Küstenlandschaft aus Grotten mit Felsformationen, Tunneln, Toren und Felsbrocken die ins Meer ragen, gebildet. Von hier oben führt eine steile Treppe mit fast 200 Stufen zu einer kleinen Bootsanlegestelle. Wir werden unten von einem Bootsführer mit seinem kleinen Motorboot empfangen und gemeinsam mit einem anderen deutschen Ehepaar "eingeschifft". Das ist eine ziemlich wacklige Angelegenheit. Dann geht es los zu einer mehr als halbstündigen Fahrt durch die Grotten und die Tunnel. Beeindruckende Felsformationen, unterschiedliche Wasserfärbungen und die Erklärungen des Bootsführers lassen die Zeit wie im Flug vergehen. Viele Felsen haben von Einheimischen Tiernamen erhalten und mit ein bisschen Fantasie kann man Elefant, Mammut, Krokodil, King Kong, Kamel oder den Untergang der Titanic erkennen. Das war wirklich ein Highlight unserer Reise.

Der Aufstieg ist ganz schön beschwerlich und nur mit vielen Pausen zu bewerkstelligen. Unterwegs kommen wir mit dem Ehepaar aus Deutschland ins Gespräch, die in Lagos zum ersten Mal Urlaub machen. Sie haben immer nur Kurzurlaube im Frühjahr und Herbst und fahren oft an die Nordsee und Ostsee oder auf die Insel Usedom. Ich habe eine Visitenkarte unserer Ferienwohnung bei mir, die ich überreiche, denn man kann ja nie wissen.
Wir fahren nun weiter zum Cabo de Sao Vicente. Auch dort gibt es einen Leuchtturm, der sein Licht bis zu 60 km auf den Atlantik trägt. Außerdem soll er das hellste Licht aller europäischen Leuchttürme haben. Bis zu 70 Meter ist die Steilküste hoch. Die Vegetation ist karg und baumlos. Wir hatten uns eigentlich auf eine Bratwurst gefreut, denn normalerweise steht dort eine Bude mit der Aufschrift "letzte Bratwurst vor Amerika". Leider war sie nicht aufzufinden. Jutta meint ja, dass die Besitzer vielleicht auch mal Urlaub machen und gerade in Deutschland sind.


Irgendwo dahinten liegt Amerika


Guter Platz vor dem Leuchtturm

So fahren wir einigermaßen hungrig nach Lagos, stellen uns dort auf einen Parkplatz unweit der Marina de Lagos und suchen uns ein Restaurant im Hafen. Leider sind die Gaststätten auf das "englische" Hafenpublikum zugeschnitten und nichts für uns. Wir wandern in das Zentrum und finden ein nettes kleines Restaurant, in dem Jutta gegrillten Lachs und ich Miesmuscheln mit Zwiebeln und einer Käsesahnesauce (sehr lecker) esse. Anschließend geht es zurück nach Santa Luzia. Diesmal wollen wir die Autobahn benutzen. Bei der Übernahme des Mietwagens haben wir für ca. 15€ die anfallenden Mautgebühren bezahlt. Nun wollen wir wissen, wie das System funktioniert. Immer, wenn wir durch eine Mautschranke fahren, ertönt ein Pfeifton. Offenbar werden wir registriert. Wir werden aber nirgendwo angehalten und es gibt auch keine Kasse. Das ist schon unheimlich. So richtig durchschauen wir das System noch nicht.