Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

01.10.2015

Gefahrene km: 108  Fahrzeit: 1:47 Std.

morgens: CP Navarrete                  abends: CP Fuentes Blancas, Burgos

7:45 Uhr aufgestanden. Wir lassen es langsam angehen und fahren um 10 Uhr los. Unser erstes Ziel ist Santo Domingo de la Calzada. Dort interessiert uns die Kirche, die zu Beginn des 12. Jh. errichtet wurde.


Santo Domingo de la Calzado 

Das Besondere ist der Hühnerkäfig, in dem ständig ein Hahn und eine Henne leben. Sie sollen alle drei Wochen ausgetauscht werden. Dieses sogenannte „Hühnerwunder“ ist eine eng mit dem Jakobsweg verbundene Legende. Eine Pilgerfamilie aus Xanten soll auf einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela auch durch Santo Domingo de la Calzada gekommen sein. Die Tochter des Wirtes, bei dem die Familie übernachtete, fand den Sohn sehr attraktiv und machte ihm schöne Augen. Der war aber sehr schüchtern, keusch und fromm und wies die Wirtstochter zurück. Voller Zorn versteckte die Wirtstochter einen Silberbecher in dem Gepäck des jungen Mannes. Der Wirt bemerkte den Verlust und sandte Stadtbüttel aus, um den Jungen festnehmen zu lassen. Nach kurzem Prozess wurde der junge Mann aufgehängt und die Eltern setzten ihre Pilgerreise traurig fort. Auf dem Rückweg kamen sie wieder an der Richtstätte vorbei, wo sie von ihrem Sohn angesprochen wurden, dass er gar nicht tot sei, weil er von Santo Domingo gehalten wurde. Aufgeregt liefen die Eltern dann zu dem Richter, der vor einem Teller gebratener Hühner saß und berichteten das Vorgefallene. Der Richter erklärte, dass ihr Sohn so tot sei wie die gebratenen Hühner vor ihm, worauf diese sich erhoben und davonflatterten. Nun wurden der Sohn ab- und die Wirtstochter aufgehängt und die Familie zog nun weiter nach Hause.


Rechts kann man den Hahn erkennen.

Eine weitere Station ist eine Bar in Villafranca Montas de Oca. In einem unserer Reiseführer stand, dass man dort wo viele LKWs parken meist preiswert und gut essen kann. Beides stimmt: 7 € zahlen wir für 2 vorzügliche Tortillas mit Brot und zwei Gläsern Bier.

Unser heutiges Tagesziel ist der CP Fuentes Blancas in Burgos. Ohne Schwierigkeiten gelangen wir dort hin und beschließen, hier für 2 Nächte zu bleiben. Da wir gegen 14.15 den CP erreichen, bleibt Zeit für ein Mittagsschläfchen. Danach schnallen wir unsere Fahrräder ab. Eigentlich wollen wir nur die nähere Umgebung des CP erkunden. Aber es ist ein schönes, gemütliches Fahren und so gelangen wir nach 5 km unverhofft in die Altstadt von Burgos und stehen vor der Kathedrale, der drittgrößten Kirche Spaniens nach der von Sevilla und Toledo. Ich knicke mit meinem rechten Fuß um, was aber nicht das Radfahren beeinträchtigt. Einen Plan besorgen wir uns im Tourismusbüro, schließen auch dort unsere Fahrräder an und kaufen Tickets für einen Tourismus-Train, der uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Burgos zeigt. Morgen wollen wir wieder mit dem Fahrrad nach Burgos um uns die Kathedrale auch von innen zu beschauen. Bedauerlicherweise haben wir hier keinen Internetanschluss, obwohl der CP damit wirbt.


Vor der Kathedrale von Burgos


Mit dem Bähnle durch Burgos

Festzuhalten ist, dass wir zum ersten Mal in Spanien unsere Fahrräder benutzt haben. 10 km sind wir damit heute gefahren. Das ist der Weg vom CP in die Altstadt von Burgos und zurück.