Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

14.08.2010

Der Samstag begrüßt uns mit Regen. Alles ist wolkenverhangen. Wir überlegen noch, ob wir heute Morgen fahren oder erst am Mittag. Jetzt ist es 08:40 Uhr und die Aussichten sind eher trübe.

In Flensburg laufen die "Nautics", eine Parade und Regatta der Oldtimer. Die Regatta soll heute um 11 Uhr starten und wir hätten vielleicht eine gute Chance, etwas davon zu sehen.

Inzwischen ist es 09.40 Uhr und wir sind immer noch in Sønderborg. So langsam werden wir uns aber hier aus dem Staub machen, denn auf einer Bühne am Strand werden schon heftig die Lautsprecher für ein Musikfest ausprobiert. Kenner berichten schlimme Dinge aus den letzten Jahren, das müssen wir denn doch nicht haben.

Tja, nun ist unser Törn zu Ende. Aber wie immer der Reihe nach:

Um 10:20 Uhr legten wir ohne Probleme in Sønderborg ab. Wir verabschiedeten uns noch von dem netten Ehepaar aus Bremerhaven, die auch immer nach Büdelsdorf kommen. Bereits 10 Minuten später (nach 1 sm) war der Motor aus und die Segel gesetzt. Für alle die, die unseren Kurs mit der Seekarte verfolgen: Es dauerte 1:20 Std., bis wir den Wegepunkt 102 passiert haben. Bis dahin verfolgte uns das Dröhnen der Bässe für das Musikfest. Und das waren immerhin 4 sm.

Mit wechselnden, eher schwachen, Windstärken ging es Richtung Flensburg. Als wir Holnis passiert hatten, kamen auch die ersten Traditionssegler in den Blick. Die Regattaregeln haben sich uns nicht erschlossen, aber wir konnten einige Bilder machen. Jetzt muss ich aber erst einmal zu Abend essen.

Dieses Schff erregte schon vor Warnemünde unsere Aufmerksamkeit. Es ist eine Replik der Fregatte "SHTANDART" des russischen Zaren Peters des Großen, der sich ja unerkannt in Deutschland und Holland zum Schiffszimmermann ausbilden ließ und die Pläne für diese erste Fregatte der russischen Marine zeichnete. Unter einem Pseudonym begleitete er als Kapitän die Jungfernfahrt. Eine kleine Gruppe von Enthusiasten begann 1994 mit dem Nachbau und stellte das Schiff im Jahre 2000 fertig. Leider haben wir es weder in Warnemünde noch in Flensburg unter Segeln gesehen.
 


Flensburg Nautics - und wir sind dabei!


ist sie nicht schön?


oder die vielleicht?


So viele Menschen warten auf uns, dabei waren wir doch nur 3 Wochen weg!


Der hat sich gedacht: Stau vorm Elbtunnel? Dann fahre ich lieber hier lang!

Na ja, um 16:40 Uhr lagen wir auf unserem Liegeplatz im Stadthafen. Alfred, unser freundlicher Hafenmeister hatte alles auf "Rot" gestellt. Hier ist ordentlich was los.

Noch ein paar Daten zum Törn: 301 sm haben wir bewältigt, dabei 90 sm unter Segeln. Das klingt nicht berauschend, hing aber überwiegend mit den widrigen Windverhältnissen zusammen. Von den diversen Verlusten habe ich berichtet. Insgesamt haben wir 9 Häfen angelaufen, die wir noch nicht kannten. Alles in allem ein interessanter Törn, auch wenn der mecklenburgische Teil etwas zu kurz gekommen ist. Aber das kann man ja vielleicht in Zukunft ändern.

Ich bedanke mich bei allen treuen Leserinnen und Lesern für das Interesse an den täglichen Berichten. Die vielen Rückmeldungen haben auch immer zum Schreiben motiviert.

Nun geben wir uns ganz den abendlichen Klängen von mindestens drei verschiedenen Bands mit unterschiedlichen Musikrichtungen hin, die auf uns eindröhnen. Vielleicht wollen die ja auch das Musikfest von Sønderborg übertönen, es ist ja auch nur ca. 20 sm entfernt.