Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

27.04.2016

Heute Nacht waren wir des öfteren wach. Das lag nicht an merkwürdigen Schiffsgeräuschen, sondern eher an einer Mahlzeit von gestern, die uns wohl nicht bekommen war. So konnte ich aber einige Bilder vom Einlaufen in Piräus in der Morgendämmerung schießen.


Anlegemanöver am Kai von Piräus


Der vielbesuchte Hafen von Piräus

Während wir in Priäus anlegten, ging mir ein Lied nicht aus dem Kopf, das ich noch aus meiner Kindheit kannte. Es wurde u.a. von Lale Andersen und Lys Assia gesungen und heißt: "Ein Schiff wird kommen". Auch Jutta summte immer die Melodie, aber der Text war uns abhanden gekommen. Wer das aber noch einmal hören möchte, sollte hier klicken.

Das Frühstück nahmen wir heute in unserem Restaurant, welches wir immer am Abend besuchen, ein. Es ist doch etwas ganz anderes, wenn man bedient wird. Außerdem ist das Geschirr hier nicht aus Kunststoff, sondern aus Porzellan. 3-4 dienstbare Geister umschwirren dich. Der eine zeigt dir ein riesiges Brot- und Brötchentablett, der andere kommt mit einem Tablett unterschiedlicher Säfte, der dritte nimmt die Bestellung auf usw. Es machte jedenfalls Spaß so zu frühstücken.


Das ist ein Ausschnitt aus der Frühstückskarte.

An unserem Tisch nahm eine ältere Dame aus Zürich Platz, die ebenfalls ihre erste Kreuzfahrt unternahm. Sie war in einer Gruppe unterwegs, nachdem ihr Mann verstorben war. Das Schiff war ihr zu groß, zu viele Kinder waren an Bord und das Niveau der Mitreisenden entsprach auch nicht ihren Vorstellungen. Jutta meinte, es fehle nur noch, dass sie etwas gegen die vielen Ausländer an Bord einzuwenden hat. Wir entsprachen allerdings wohl ihrem Niveau, denn sie zeigte sich erfreut uns kennengelernt zu haben. Nach dem Frühstück gingen wir in die Tigerbar. Dort war unser Treffpunkt für den Athenausflug, den wir vor 2 Tagen an Bord gebucht hatten. Wir wollten an einem Ausflug teilnehmen, dessen Anforderungsprofil nicht so besonders hoch war. Allerdings war das etwas schwierig. Den Aufstieg zur Akropolis schenkten wir uns, stattdessen fuhren wir mit einem Bus durch die Stadt am Parlament und am Syntagmaplatz vorbei.


Aus dem Bus fotografiert: das griechische Parlament


Das ist das Stadion der griechischen Fußballmannschaft Olympiakos Piräus

Anschließend ging es jedoch los. Wir hatten etwa 200 Stufen zu erklimmen, bevor wir uns mit einer Standseilbahn auf den höchsten Hügel Athens, den Lykabettus, bringen ließen.


Beschwerlich, aber auch schön: der Aufstieg zur Standseilbahn.


Diese Bahn führt zum Lykabettus-Hügel, 277m hoch.

Von dort oben hat man eine fantastische Sicht auf Athen, die Akropolis, das Stadion, das für die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 errichtet wurde, und das Meer.


Blick vom Lykabettus-Hügel auf die Akropolis und das Meer. Im Hintergrund liegt Piräus.


Jutta auf dem Hügel vor der kleinen St.-Georgs-Kapelle.

Nach dem Abstieg ging es in die Plaka, eines der ältesten Stadtteile Athens am Fuße der Akropolis. Viele Häuser hier haben noch Grundmauern aus der Antike. Just am heutigen Tage sollte die Olympische Flamme, die am 21. April aus Olympia nach Athen gebracht worden war, vom Akropolis-Museum in das Marmorstadion, dass 60.000 Leute fasst, gebracht werden, um dann anschließend auf den Weg nach Rio de Janeiro geschickt zu werden. Am Nachmittag sollte zu diesem Zweck die Athener Innenstadt abgesperrt werden.


Ein historischer Moment: Jutta mit der griechischen Flagge und dem olympischen Feuer.

Wie wir inzwischen erfahren haben, ist das Olympische Feuer sicher in Rio angekommen. Es ist von der brasilianischen Fluggesellschaft LANTAM aus Lausanne abgeholt und in der Economy-Klasse am Sitz festgezurrt worden.


Bewachung des Olympischen Feuers durch die griechische Polizei

Noch ganz überwältigt von den vielen Eindrücken kehrten wir an Bord zurück. Wir aßen einen Salat, um anschließend ein wenig zu ruhen. Nun sitzt Jutta auf dem Balkon unserer Kabine und sonnt sich. Heute laufen wir um 19.30 Uhr aus und werden morgen einen Seetag haben, bevor wir am 29.4. Dubrovnik erreichen.

Nach unserem hervorrragenden Abendessen hatten wir keine Lust mehr auf andere Aktivitäten.