Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

19.08.07

Sjötorp ist ja ganz nett, aber kein Ort, an dem man die möglichen 5 Tage, die im Preis für die Kanalpassage enthalten sind, ausnutzen muss.


Gedenkstein für den Kanalbau
 
 
Um 9:00 Uhr legen wir ab und lassen um 9:35 Uhr nach Passieren der letzten Schleuse den Göta-Kanal hinter uns. Die junge Schleusenwärterin meint, wir sollten nächstes Jahr wiederkommen und winkt uns freundlich hinterher.



Vänern - wir kommen!
 

Nun sind wir im Vänern. Er ist der drittgrößte Binnensee Europas und 11-mal so groß wie der Bodensee. Für alle, die an Dimensionen der Kieler Bucht denken: Vergesst es! Alles ist viel größer. Wir haben errechnet, dass die Entfernung zwischen Sjötorp und Vänersborg etwa 70 sm beträgt. Wir wollen versuchen, in einem Rutsch diese Entfernung zu meistern. Ich übernehme das Steuer. Wir haben so wenig Wind und der kommt auch noch aus der falschen Richtung, so dass wir nicht segeln können. Das Groß haben wir zwar gesetzt, aber eigentlich ist es nutzlos. Nachdem mich Harri um 14:00 Uhr am Steuer abgelöst hat, versuche ich ein bisschen zu schlafen und übernehme ab 16:00 Uhr wieder. Die Fahrt an Mariestad vorbei und durch den Schärengarten ist sehr schön. An Backbord lassen wir Läckö-Schloss, eine um 1298 erbaute Wehrburg liegen.



Läckö-Slot

Um 18:30 Uhr übernimmt Harri wieder das Ruder. Es wird langsam dunkel und wir fahren ins Abendrot hinein. An der betonnten Einfahrt nach Vänersborg ist es schon recht dunkel, und wir passen auf, dass wir den Tonnenstrich im Auge behalten. So eine Nachtfahrt ist doch etwas anderes. Frachter kommen uns entgegen, denn der Trollhätte-Kanal und der Vänern sind vielbefahrene Schifffahrtsrouten. Uns überholt die "Wilhelm Tham" bereits zum 2. Mal (sie hatte in Läckö festgemacht). Hinter ihr schaffen wir es ohne Aufenthalt, unter der Eisenbahnbrücke bei Vänersborg hindurchzufahren. Gleich dahinter liegt ein moderner Yachthafen im "Vänersparken". Obwohl es jetzt stockfinster ist, klappt unser Anlegemanöver an den Schwimmstegen gut. Hinten wird an einer Boje festgemacht, und um 22:00 Uhr haben wir nach 72 sm den Vänern geschafft. Leider mussten wir die ganze Zeit die Maschine laufen lassen, weil der Wind ausblieb. Der Vorteil: Der Vänern zeigte sich überwiegend glatt wie ein Kinderpopo. Ich kann mir gut vorstellen hier noch einmal mit viel mehr Zeit Segelurlaub zu machen.