Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

10.03.03

Jutta hatte eine schlechte Nacht! Sie bekam wohl immer meinen Ellenbogen ins Gesicht. Trotzdem stehen wir gut gelaunt auf und begeben uns zum Frühstück. Desayuno heißt das auf Spanisch und besteht hier aus Toastbrot, Croissant, verschiedenen Marmeladensorten und Kaffee.
Danach machen wir noch einen Bummel um die Kathedrale herum und starten um 10 Uhr in Richtung Antequera.
Wir wollen kurz vor dem Ort in El Romeral die Dolmen aus der Megalithzeit besichtigen. Als wir den Eingang nach einigem Suchen finden, müssen wir feststellen: lunes cerrado (montags geschlossen). Also verschieben wir das Ganze auf später.
Entschädigt werden wir aber durch eine zauberhafte Fahrt und einen anschließenden Spaziergang durch den Felsengarten El Torcal. Das ist eines der großartigsten Naturwunder Andalusiens. In Millionen von Jahren haben Wasser, Wind und Wetter den porösen Kalkstein zu einer Landschaft zurecht geschliffen, die man sich fantastischer gar nicht vorstellen kann. Über viele Kilometer hinweg erstreckt sich ein zerklüftetes Felslabyrinth. Wenn man sich genügend Zeit lässt, kann die Fantasie Purzelbäume schlagen, denn jede Formation lässt sich nach eigenem Gutdünken deuten. Dieser Spaziergang gehört sicher zu den unvergesslichen Höhepunkten unserer Reise, die doch gerade erst angefangen hat.
Von dort geht es zurück nach Antequera, wo wir zunächst beim Supermercado Mercadonna einkaufen (ganz zur Freude Juttas: „endlich wieder Mercadonna!“).
Antequera ist ein kleines Landstädtchen in einer fruchtbaren Ebene in 580m Höhe. Besonders gefällt uns die hübsche Plaza de San Sebastián mit der gleichnamigen Kirche. Gegenüber liegt ein Café, wo wir Rast machen und einen Café solo trinken.
Weiter geht die Fahrt durch Getreidefelder, Obstplantagen und Olivenhainen. Natürlich wächst noch kein Getreide, aber alles ist herrlich grün. Bei Campillos biegen wir in Richtung Ronda ab und suchen den Stausee von Guadalhorce. Hier herrscht ein rauer Wind, aber wir lassen uns dennoch nicht von einem Picknick am Stausee abhalten. Das Wasser hat eine wunderschöne türkise Färbung.
Bei der Weiterfahrt nach Ronda fällt die Landschaft besonders auf. Saftige Viehweiden, hügelige Felder vor schroffen Felszonen prägen das Bild. Um 17:15 Uhr haben wir das Ziel unserer heutigen Etappe erreicht. Mit Hilfe eines ortskundigen Spaniers, der uns voraus fährt, finden wir das Hotel „Maestranza“ ohne Probleme. Nach dem Einchecken führt uns der erste Weg ins Touristenbüro. Dort erhalten wir einen Stadtplan von Ronda. Wir werfen schon einmal einen Blick auf die Puento Nuevo aus dem Jahre 1793, sparen uns aber Einzelheiten für morgen auf. Dann wollen wir einen ausgiebigen Spaziergang machen. Ein kleiner Bummel durch den „neueren“ Teil von Ronda und ein Abendessen im hoteleigenen Restaurant „Sol y Sombra“ (Licht und Schatten) beschließen den heutigen Tag.